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Forschungsbericht 47 - Die Antagonisten des Buchdruckers im Nationalpark Berchtesgaden

Der Buchdrucker (IpstypographusL.) gehört in Mitteleuropa sicher zu den von Menschen am meisten gefürchteten forstlichen lnsekten-cBchädllnqen" (SCHWENKE 1996). Der in den letzten Jahrhunderten betriebene, teilweise flächenhafte Anbau seiner Hauptnahrungspflanze, der Fichte (Picea abies L.), begünstigte die Verbreitung des Buchdruckers. Dessen auf Pheromonen beruhendes Kommunikationssystem ermöglicht, in kurzer Zeit viele Artgenossen anzulocken, um die Widerstandskraft eines Baumes brechen und somit die Ressource ausbeuten zu können. Dieses System entwickelte sich vermutlich unter Bedingungen, die durch seltenes und zerstreutes Vorkommen bruttauglicher Fichten gekennzeichnet waren. Die Buchdrucker leiteten hier durch das Abtöten der Alt-Fichten einen Regenerationsprozess ein, da Material für Destruenten geschaffen wurde und der Lichteinfall auf den Boden das Wachstum junger Pflanzen begünstigte.
Auch die Wirbelstürme "Vivian" und "Wiebke", die im Frühjahr 1990 allein in Bayern Wurf-und Bruchschäden von etwa 20 Millionen fm zur Folge hatten, lösten eine Borkenkäferkalamität größeren Ausmaßes aus. Im Nationalpark Berchtesgaden wurden durch die Stürme etwa 30.000 fm Holz geworfen und in den Folgejahren 1992 bis 1994 fiel eine fast ebenso große Menge den Borkenkäfern zum Opfer (ZIERL 1996).
Da der Buchdrucker eine derart große Gefahr für den Forst darstellt, wurde immer wieder versucht, den Befall bzw. die Ausbreitung des Befalls durch geeignete Maßnahmen zu verhindern. Wichtige Bekämpfungsmaßnahmen waren bzw. sind das rechtzeitige Einschlagen und Entrinden befallener Bäume, das Legen von Fangbäumen, die Stammbegiftung mit Insektiziden und der Fang mit Hilfe von Pheromonfallen. Präventive Maßnahmen sind z. B. die Entfernung befallsdisponierten Materials ("saubere Waldwirtschaft") und die Begründung von Mischbeständen.
Im Nationalpark Berchtesgaden werden Pheromonfallen, zu Monitoring-Zwecken, seit 1985 eingesetzt. Es werden vornehmlich schwarze Kammrohrfallen verwendet, seit 1989 im Bereich des Wimbachtales auch zusätzlich Schlitzfallen. In der vorliegenden Arbeit soll untersucht werden, ob die Pheromonfallen die erwartete Monitoring-Funktion tatsächlich erfüllen. Außerdem soll geklärt werden, ob Kammrohr-oder Schlitzfallen besser für Monitoring-Zwecke geeignet sind.

Herausgeber  :  Nationalparkverwaltung Berchtesgaden 
Erscheinungsjahr  :  2002 
Umfang  :  240 Seiten
Typ  :  Broschüre 
ISBN  :  3-922325-50-5 
ISSN  :  0172-0023 
Schüler/Studenten  :  Ja 
Kinder  :  Nein 
Wirtschaft/Unternehmer  :  Ja 
Kommunen/Behörden  :  Ja 
Breite Öffentlichkeit  :  Ja 
PDF  :  28,3 MB 
 Preis: 0.00 €/Stk

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