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Biologische Vielfalt im Nationalpark Bayerischer Wald

Das Jahr 2010 wurde von den Vereinten Nationen zum Jahr der biologischen Vielfalt erklärt. Damit wollte die internationale Staatengemeinschaft auf den rapide voranschreitenden Schwund an Tier- und Pflanzenarten auf unserem Planeten aufmerksam machen.
Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass der Verlust von Arten für die Zukunftsfähigkeit der Menschheit ein vergleichbares Problem darstellt, wie der sich abzeichnende Klimawandel.
Der Verlust der biologischen Vielfalt ist dabei kein Phänomen, das sich ausschließlich auf das Abholzen tropischer Regenwälder oder auf die Überfischung der Weltmeere beschränkt. Der Verlust biologischer Vielfalt findet auch direkt vor unserer Haustüre, in unserer liebgewonnenen europäischen Kulturlandschaft statt. Den Anforderungen der modernen Landwirtschaft, dem Einsatz moderner Agrotechnik und Agrochemie sind beispielsweise Arten wie Kiebitz, Frauenspiegel, Kornrade oder Feldlerche nicht gewachsen. Einstige Allerweltsarten finden sich plötzlich auf der Roten Liste bestandsbedrohter Tiere und Pflanzen wieder. Auch unsere Wälder weisen Artendefizite auf. Vor allem Bewohner sehr alter Wälder oder totholzgebundene Arten wie beispielsweise der Goldfüßige Schnellkäfer, der Duftende Feuerschwamm oder die Zitronengelbe Tramete finden in den nutzungsgeprägten Forsten unserer Kulturlandschaft keine Überlebensmöglichkeit.
Gerade diesen Spezialisten bieten Nationalparke, wie etwa der Nationalpark Bayerischer Wald, letzte und ausschließliche Refugien. Nationalparke übernehmen damit die Funktion einer Arche Noah. Sie stehen für den Erhalt unseres Naturerbes und für Schöpfungsvielfalt. Allein im Nationalpark Bayerischer Wald wurden von Wissenschaftlern zwischenzeitlich gut 7 300 verschiedene Tier- und Pflanzenarten bestimmt. Man geht davon aus, dass dieser Nationalpark die Heimat von insgesamt mehr als 14 000 heimischen Arten ist, darunter auch Arten, die weltweit nur hier zu finden sind. Der Nationalpark Bayerischer Wald mit seinen sich dynamisch entwickelnden Wäldern zählt damit zu den wichtigsten Zentren der biologischen Vielfalt in Mitteleuropa.
Möchten wir das Naturerbe Bayerns bewahren, brauchen wir wilde Waldgebiete wie unseren Nationalpark Bayerischer Wald.

Herausgeber  :  Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald 
Erscheinungsjahr  :  2011 
Umfang  :  227 Seiten
Typ  :  Broschüre 
ISBN  :  978-3-930977-36-9 
Schüler/Studenten  :  Ja 
Wirtschaft/Unternehmer  :  Ja 
Kommunen/Behörden  :  Ja 
Breite Öffentlichkeit  :  Ja 
PDF  :  4,6 MB 
 Preis: 0,00 €/Stk

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