Artikel-Nr: lfu_all_00156
Nachweis besorgniserregender Chemikalien in der Umwelt
Mit diesem Projekt hat das LfU Kompetenzen im Bereich der Analytik von besonders besorgniserregenden Chemikalien in der Umwelt, sogenannter SVHC-Stoffe nach REACH (substances of very high concern), aufgebaut. Es wurden für drei Stoffgruppen neue Aufreinigungs- und Messverfahren entwickelt und erste Ergebnisse für Boden-, Klärschlamm- und Wasserproben erzielt. Durch die Auswertung aktueller Literatur wurden 2.121 organische Chemikalien vorausgewählt und daraus eine Liste mit 81 prioritären Stoffen erstellt, die ein Potenzial zur Persistenz und Bioakkumulation aufweisen und möglicherweise in der Umwelt vorkommen. Die Prioritätenliste setzt sich aus 14 bromierten Flammschutzmitteln (FSM), 12 UV-Stabilisatoren, 17 Methylsiloxanen, 7 Kohlenwasserstoffen, 13 per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC), 9 Weichmacher/Antioxidanzien und 9 weiteren Stoffen ohne Substanzklassifizierung zusammen. Nach Abschätzung der technischen Machbarkeit konnten für die FSM, UV-Filter und einige Methylsiloxane, darunter D4 bis D6, neue Analysemethoden etabliert werden. FSM wurden in Bodenproben im Umfeld einer Elektroschrott- und Altkabelaufbereitungsanlage und in Klärschlammproben gefunden. Waldbodenproben zeigten dagegen keine messbare Belastung. UV-Stabilisatoren, inklusive der in der EU seit 2010 nicht mehr produzierten Stoffe UV-320 und UV-327, konnten in den Umweltmedien Boden, Sediment und Klärschlamm nachgewiesen werden. Darüber hinaus wurden organische Methylsiloxane in bayerischen Flüssen und größeren Seen gefunden.Herausgeber | : | Bayerisches Landesamt für Umwelt |
Erscheinungsjahr | : | 2019 |
Umfang | : | 90 Seiten |
Typ | : | Abschlussbericht |
Schüler/Studenten | : | Ja |
Wirtschaft/Unternehmer | : | Ja |
Kommunen/Behörden | : | Ja |
: | 4,7 MB |