Artikel-Nr: lfu_all_00136
Untersuchungen zur Akkumulation verschiedener persistenter Schadstoffe in terrestrischen Wildtieren
Abschlussbericht zum Projekt vom 15.09.2010 - 31.12.2013Für einen Überblick zur Belastung von terrestrischen Wildtieren mit persistenten Schadstoffen wurden Leberproben von Rehen, Gämsen und Wildschweinen aus insgesamt fünf verschiedenen Gebieten in Bayern auf bromierte Flammschutzmittel, perfluorierte Tenside (PFT), polychlorierte Biphenyle (PCB), polychlorierte Dibenzo-p-dioxine und Dibenzofurane (PCDD/PCDF), verschiedene überwiegend endokrin wirksame Substanzen sowie Schwermetalle untersucht.
In Rehlebern wurden von den bromierten Flammschutzmitteln vor allem mittelbromierte Diphenylether (BDE 47, BDE 99) gefunden. In Wildschweinlebern lagen die Gehalte mit bis zu 2 ng/g Fett etwas höher. Hexabromcyclododecan war in drei Rehlebern nachweisbar. Perfluorierte Carbon- und Sulfonsäuren wurden in Reh- und Gämselebern in niedrigen Konzentrationen gefunden. Nur in vier von 15 Rehlebern aus dem Öttinger Forst lagen die Gehalte der Perfluoroctansäure (PFOA) deutlich höher. Wildschweinlebern wurden aus einem Revier untersucht. Die Konzentrationen der Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) lagen bei 78 bis 416 µg/kg Frischgewicht.
In allen Rehleberproben aus vier Gebieten wurden relativ hohe Konzentrationen an PCDD/PCDF und dioxinähnlichen PCB gefunden. Die Gehalte zeigten zwischen den Gebieten aber z. T. deutliche Unterschiede. Auch in Wildschweinlebern wurden ähnlich hohe PCDD/PCDF-Gehalte gemessen. Fleischproben der untersuchten Rehe und Wildschweine wiesen hingegen jeweils niedrige PCDD/PCDF- und PCB-Konzentrationen auf. Die Gämselebern aus dem Nationalpark Berchtesgaden hatten im Mittel fast dreimal höhere PCDD/PCDF-Gehalte als die Rehlebern aus diesem Gebiet. Auch die Konzentrationen der dioxinähnlichen PCB lagen höher als in den Rehlebern. Bei den Schwermetallen wurden für Cadmium und Quecksilber messbare Belastungen der Leberproben aller drei Tierarten gefunden.
Herausgeber | : | Bayerisches Landesamt für Umwelt |
Erscheinungsjahr | : | 2016 |
Umfang | : | 66 Seiten |
Typ | : | Abschlussbericht |
Wirtschaft/Unternehmer | : | Ja |
Kommunen/Behörden | : | Ja |
: | 1,2 MB |