Artikel-Nr: lfu_all_00085
Bestimmung persistenter, bioakkumulierender Perfluoralkylverbindungen in verschiedenen Umweltmatrices - Bioakkumulierende Perfluoralkylverbindungen
Poly- und Perfluoralkylverbindungen gehören zu neuartigen Problemstoffen in der Umwelt. Besitzen sie eine polare Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppe, so werden sie auch als perfluorierte Tenside (PFT) bezeichnet. Im Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) wurde die Analytik für die elf wichtigsten PFT durch Kopplung der Hochleistungsflüssigchromatographie und Tandem-Massenspektrometrie etabliert. Die Quantifizierung erfolgt über isotopenmarkierte interne Standards. Für Wasserproben wurden nach Festphasenanreicherung Bestimmungsgrenzen von 0,5 - 4 ng/l erreicht. Die 36 bayerischen Überblicksmessstellen für Oberflächenwasser wurden an vier folgenden Quartalen untersucht.PFT sind im Spurenbereich fast überall anzutreffen, die am häufigsten gefundenen Stoffe sind Perfluoroctansäure (PFOA) und Perfluoroctansulfonat (PFOS). Nur an wenigen Messstellen überschreiten einzelne PFT eine Konzentration von 10 ng/l. 51 Messstellen für Grundwasser wurden risikobasiert ausgewählt. PFOS wurde 14mal nachgewiesen (<1 - 20 ng/l) wobei es fast immer uferfiltratbeeinflusste Grundwässer waren. PFOA wurde 23mal gefunden (<1 - 4,1 ng/l). Zusätzlich wurden im Raum Gendorf (PFOA-Punktquelle) Grundwasserproben gezogen. Hier fanden sich auffällige Werte für PFOA (29 - 4300 ng/l) und homologe Carbonsäuren. Weiterhin wurden 110 Firmenabwässer aus Branchen untersucht, die potentiell mit perfluorierten Substanzen umgehen. Bei 48 Proben wurden PFT gefunden, wobei die PFOA-Gehalte mit einer Ausnahme bei max. 3 µg/l lagen, während PFOS-Konzentrationen bis 2600 µg/l gemessen wurden. Die höchsten Werte stammen aus den Branchen Metallbe- und -verarbeitung und Galvanik. Für die Bestimmung der atmosphärischen Gesamtdeposition von PFT wurde das Bergerhoff-Verfahren validiert und in einem Messprogramm im Raum Gendorf eingesetzt. Die für PFOA gemessenen Depositionsraten lagen am höchst-belasteten Messpunkt im Mittel bei 3,9 µg/m²*d und entsprechen an allen Messpunkten den Resultaten der Ausbreitungsrechnungen anhand der bekannten Emission der dortigen Punktquelle.
Herausgeber | : | Bayerisches Landesamt für Umwelt |
Erscheinungsjahr | : | 2010 |
Umfang | : | 43 Seiten |
Typ | : | Broschüre |
Wirtschaft/Unternehmer | : | Ja |
Kommunen/Behörden | : | Ja |
: | 2,1 MB |